Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie wirklich Ihr Leben leben – oder ob Sie vielleicht doch eher gelebt werden? Oftmals verstecken wir uns hinter Masken und versuchen, den Erwartungen anderer gerecht zu werden, anstatt authentisch wir selbst zu sein. Doch wahres Glück und innere Zufriedenheit finden wir nur, wenn wir den Mut haben, uns selbst in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen und unseren eigenen Weg zu gehen. Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie wir diese Reise zu uns selbst antreten können.
Lebst Du schon? Gelebt werden, eine Rolle spielen oder eine Maske aufsetzen ist anstrengender als nach den eigenen Vorstellungen und Werten zu leben.
Inhaltsverzeichnis
Lebst Du schon… oder wirst Du noch gelebt?
Lebst Du schon? Wer den Mut zum eigenen ICH hat, authentisch ist, wirklich zu sich und seiner Persönlichkeit steht, erscheint sympathisch und besitzt eine charismatische Ausstrahlung – eine Eigenschaft, die sowohl im Privatleben als auch im Beruf von entscheidendem Vorteil ist.
Oft laufen wir jedoch mit einer Maske durchs Leben und wagen wir es nicht, uns den Mitmenschen so zu zeigen wie wir sind. Wir versuchen, einen „guten Eindruck“ zu machen und so zu sein, wie wir glauben, dass andere es von uns erwarten. Wir spielen eine Rolle und sind nicht selbst der Regisseur im eigenen Leben. Mit anderen Worten: Wir werden gelebt, anstatt das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen. Eine Rolle zu spielen oder eine Maske aufzusetzen ist jedoch meist anstrengender als ICH zu sein. Zudem kann man seine Mitmenschen damit meist nur kurzfristig beeindrucken.
Ich treffe immer wieder Menschen, die sich darüber beklagen, dass sie gelebt werden – sei es durch die Partnerin, der Partner, die Kinder, der Chef… Man könnte noch mehr Menschen aus dem Umfeld dieser Menschen aufzählen. Mit dem Verstand lässt sich dieser Zustand meist nicht beschreiben, denn es ist ja „alles“ da. Ein Haus, ein Auto, eine gut bezahlte Anstellung oder selbstständige Tätigkeit. Vielleicht denken Sie jetzt auch: Welches Problem haben denn diese Menschen? Die haben doch alles und sollten doch mit dem was sie haben zufrieden sein. Und genauso geht es diesen Menschen auch. Sie können nicht verstehen oder anders gesagt es mit dem Verstand nicht erfassen, dass sie immer wieder das Gefühl haben, gelebt zu werden.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man sich mit gut zureden eine gewisse Zeit „über Wasser“ halten kann. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, an dem das Fass zu überlaufen kommt und man sich selbst sagt: Jetzt reichts!
Damit ist zwar schon einmal ein Schritt getan, doch damit hat man weder die Ursache erkannt und noch erhält man eine andere Wirkung oder eine anderes Ergebnis. Die meisten Menschen fangen dann im Außen an zu suchen und finden doch tatsächlich immer wieder etwas was sie an ihren Mitmenschen stört. In der Folge meckern sie dann an der Frau, am Mann, an den Kindern, am Chef oder an den Kollegen rum und wundern sich, dass der Zustand sich immer mehr verschlechtert. Der Stress und Ärger nimmt zu…
Was hindert uns daran unser eigenes Leben zu leben?
Im Grunde genommen sind wir es immer selbst, die uns im Wege stehen. Schon in der Kindheit haben wir gelernt, dass wir am leichteste die Zuneigung unserer Eltern, Großeltern oder Geschwistern bekamen, wenn wir uns „normal“ verhalten haben. Mit anderen Worten, wir haben versucht so zu sein wie wir dachten, dass andere uns haben wollen. Das tragische daran ist, dass wir nie genau wussten und auch heute noch nicht wissen, wie die anderen uns haben wollten.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir in einer Leistungsgesellschaft aufgewachsen sind. Schon in der Kindergartenzeit und später noch stärker in der Schulzeit wurden die meisten von uns mit einem extrem hohen Leistungsdruck konfrontiert. In vielen Kindern entstand schon damals das Gefühl, wenn ich schlechte Noten schreibe, dann haben mich Mama und Papa nicht mehr lieb. Das kleine Kind stand damals vor einer Situation, der es nicht gewachsen war, vor allem, weil dies auch nicht unseren natürlichen Anlagen entspricht.
Sicher spielen dabei auch die oft gehörten Worte: Mache einen guten Schulabschluss, dass etwas aus Dir wird! eine große Rolle. Das kleine Kind hat sich sozusagen selbst, vor lauter Angst nicht mehr geliebt zu werden unter Druck gesetzt, ohne äußere Einflüsse der Eltern, Lehrer, etc. Es hatte in sich selbst ein Gefühl erzeugt, ohne zu wissen was es tat. Es wurde unbewusst zum Schöpfer seiner Welt. Und das obwohl es im Grunde seines Herzens wusste, dass es von seiner Mutter geliebt wurde und dass sein Vater stolz auf es ist. Es kannte auch seinen Schöpfungsauftrag:
Sei glücklich und lebe dein Leben!
Als Kind konnten Sie aber nicht mit ihren Gefühlen umgehen oder darüber sprechen, denn über Gefühle spricht man auch heute noch nicht. Als Kind suchten Sie im Außen vielleicht in Form von guten Schulnoten nach der Lösung.
Das Gefühl wurde, ja konnte, von Ihnen als Kind nicht angenommen und gelebt werden. Es wurde einfach verdrängt, getreu dem Motto, ich will dich nicht haben, verschwinde aus meinem Leben.
Das Ergebnis: Der Druck blieb und ist bei vielen von uns noch heute in Form von schlechten Gefühlen immer noch vorhanden. Die Angst blieb und ist bei nahezu allen Menschen präsent. Heute wundert sich die Gesellschaft über die Zunahme der so genannten Wohlstandskrankheiten wie Bluthochdruck, Rückenprobleme, Burnout, um nur einige Beispiele zu nennen. Mich wundert dies in keiner Weise… Der Druck muss irgendwo hin, den kann ich nicht weglaufen… wegtrainieren…
Noch heute als Erwachsene tragen wir schlechte Gefühle in uns, die schon lange in uns sind und nur daraus warten endlich angenommen zu werden. Wenn dann so ein schlechtes Gefühl um die Ecke kommt, wird dies einfach ignoriert und weggedrückt. Wir versuchen weiterhin die Dinge weiterhin im Außen zu lösen. Wir sind ständig am Bewerten und Beurteilen, oder gar am Verurteilen. Wir haben uns sozusagen ein eigenes Lebensprogramm entwickelt.
Welche Einschränkungen gibt es?
Das Leben ist schwer, man muss hart arbeiten, um ans Ziel zu kommen, die Welt ist ungerecht, voll von Krieg und Gewalt usw. … In vielen Bereichen wird der Verstand auch zustimmen und sagen: Stimmt doch: Ohne Fleiß, kein Preis. Ohne Arbeit kein Lohn, keine Rente… Es gibt nur wenige richtig erfolgreiche Menschen… Es gibt Kriege und Gewalt in vielen Ländern überall auf der Welt…
Doch ist das wirklich so oder ist es nur unsere Wahrnehmung beispielsweise der Nachrichten aus den Medien oder den sozialen Netzwerken?
Machen wir uns nicht selbst abhängig von dem was uns tagtäglich rund um die Uhr erzählt wird? Und übernehmen wir diese Geschichten ohne hinterfragen und machen diese zu unserer Wirklichkeit? Ist es nicht genauso wie bei unseren Eltern, Großeltern, Erziehern und Lehrern? Verhalten wir uns nicht auch als erwachsene, reife Menschen, für die wir uns gerne selbst betrachten, wie kleine Kinder?
Was uns sonst noch alles im Weg steht
Sind wir als gestandenen Menschen nicht in der Lage uns selbst ein Bild zu machen? Vor allem entsteht im Zusammenhang mit negativen Nachrichten fast immer auch ein negatives Gefühl in uns. Beobachten Sie dies einmal bei sich.
Durch diese schlechten Gefühle sind auch die entsprechenden Glaubenssätze und Verhaltensweisen entstanden. Und diese haben eine große Bedeutung in unserem täglichen Leben. Manchmal behindern uns diese Glaubenssätze und Verhaltensweisen auch derart, dass wir überhaupt nicht vorwärts kommen…
Einige Beispiele:
- Du kannst das nicht…
- Das macht man nicht…
- Der Anstand gebietet…
- Der Respekt vor dem Alter gebietet…
usw. usw. usw.
Aufgrund dieser Glaubensätze erschaffen wir uns unbewusst immer wieder aufs neue Situationen, in denen wir diese auflösen könnten. Dann kommt ein schlechtes Gefühl in uns auf, was wir schon irgendwoher kennen…
Wir unterdrücken das Gefühl und laufen wieder exakt im alten Programm… Wir reagieren genauso wie wir es schon als kleine Kind gemacht haben… Wir suchen die Lösung im Außen…
Was können wir tun, um das zu ändern?
In uns gehen. Mit uns selbst beschäftigen, vor allem mit der Frage:
Was will ich wirklich in meinem Leben?
Es ist immer unsere innere Stimme, die uns Antworten auf diese Frage gibt. Es ist die Stimme des Herzens, die uns leitet und führt. Der Verstand ist nur ausführendes Organ und spielt nicht die wesentliche Rolle in unserem Leben. Der Verstand ist sozusagen dem Arbeitsspeicher in einem PC gleichzusetzen. Und wie Sie wissen, arbeitet dieser nur wenn er die entsprechenden Befehle bekommt.
Und dennoch führt der Verstand in unserem Leben meist Regie, das Ganze auch noch völlig unbewusst. Und wir lassen es zu. Es sind also nie die anderen, die uns leben, es sind immer nur wir selbst.
Wir finden alle Lösungen in uns, d. h. auf unserer Festplatte, um beim Vergleich mit dem Computer zu bleiben.
- Wir finden Liebe in uns…
- Wir finden Frieden in uns…
- Wir finden Lob und Anerkennung in uns…
- Wir finden Harmonie in uns…
Die Antwort auf die Fragen „Lebst Du schon?“ geht immer über uns selbst, über die Annahme unserer gesamten Persönlichkeit und dazu gehören auch die Schattenseiten und die schlechten Gefühle. Alles in uns will angenommen werden – einfach alles.
Abschließende Gedanken
Leben Sie ihre Gefühle aus und verstecken sich nicht länger vor sich selbst. Stellen Sie sich selbst in den Mittelpunkt ihres Lebens. Fangen Sie an sich selbst zu lieben, so wie Sie sind und Sie werden den Frieden in sich selbst finden. Loben Sie sich täglich und schenken sich selbst die Anerkennung, die Sie sich wünschen. Fangen Sie einfach jetzt damit an, denn auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.