Das Impostor Syndrom überwinden mit 5 wirksamen Fragen

Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, Ihren Erfolg nicht verdient zu haben oder dass Ihre Leistungen nur ein Glücksfall waren? Das Impostor Syndrom betrifft viele talentierte Menschen und kann verheerende Auswirkungen auf Ihr Selbstvertrauen und Ihre Karriere haben. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das Hochstapler Syndrom überwinden können, indem Sie bewährte Fragen zur Selbstreflexion nutzen und Ihr Denken neu ausrichten.

Impostor Syndrom überwinden: Symptome und Lösungsansätze

Das Imposter Syndrom ist ein chronisches Gefühl der Unzulänglichkeit und Inkompetenz, trotz Erfolg. Erfahren Sie, wie es zu überwinden ist.

Das Impostor Syndrom – das Gefühl, das ansonsten erfolgreiche und intelligente Menschen erleben, ihre Leistungen nicht verdient zu haben und die glauben, sich ihren Weg zum Erfolg irgendwie vorgetäuscht zu haben – ist ein weit verbreitetes Phänomen.

Ich habe in den letzten Jahren verschiedenen Veröffentlichungen gelesen, die darauf hindeuten, dass mehr als die Hälfte der erfolgreichen Menschen irgendwann in ihrer Karriere darunter gelitten haben. Und basierend auf meinen eigenen Erfahrungen im Coaching von Unternehmern und Führungskräften würde ich sagen, dass diese Zahl richtig ist – und vielleicht sogar noch ein bisschen höher.

Trotz seiner Verbreitung wird nicht oft über das Hochstapler Syndrom gesprochen. Kein Wunder: Es ist schwer zu erkennen, leicht zu rationalisieren, dient uns manchmal positiv und betrifft vor allem diejenigen, die Angst haben, entdeckt zu werden – also wer würde darauf aufmerksam machen?

Dies ist zwar verständlich, aber bedauerlich, da das Impostor Syndrom (ungeprüft) schwächend sein und erhebliche negative Auswirkungen haben kann – sowohl auf uns selbst als auch auf unsere Mitarbeitenden. Zu den Symptomen gehören übermäßiger Stress, starke Versagensängste, Lampenfieber und allgemeiner Vertrauensverlust, die sich am Arbeitsplatz in Prokrastination, Perfektionismus, Unentschlossenheit, Risikoaversion, Mikromanagement und Arbeitssucht niederschlagen.

Aber indem Sie lernen, Errungenschaften zu verinnerlichen, einschränkende Überzeugungen in Frage zu stellen, Stärken zu zeigen und hilfreiche Denkmuster zu kultivieren, können Sie das Hochstapler Syndrom überwinden. Nutzen Sie dafür einfach die fünf wirkungsvolle Coaching Fragen: 

1. Welche Ihrer Erfolge erkennen Sie nicht an?

Die Unfähigkeit, eigene Leistungen anzuerkennen und zu verinnerlichen, ist ein Schlüsselthema des Hochstapler Syndroms.

Zur objektiveren Einschätzung Ihrer Leistungen: Machen Sie eine persönliche Erfolgsinventur. Listen Sie die wichtigsten Errungenschaften der letzten Zeit auf. Und für jedes einzelne Ergebnis: Notieren Sie dazu Ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und persönlichen Qualitäten, die zu Ihrem Erfolg beigetragen haben.

Das Erkennen und Erfassen dieser „Erfolgstreiber“ wird wahrscheinlich Muster fehlerhaften Denkens aufdecken und Beiträge aufdecken, die ansonsten abgetan, anderen zugeschrieben oder einfach nur als „Glücksache“ bezeichnet werden.
Wenn Sie fertig sind, gehen Sie mental einen Schritt zurück. Was fällt Ihnen auf? Welchen Ihrer Erfolge haben Sie noch nicht in Besitz genommen? Wie viel von Ihrem Erfolg haben Sie kleingeredet oder anderen zugeschrieben?

Ein starkes Bewusstsein Ihrer eigenen Stärken und ihres eigenen Anteils an Ihrem Erfolg ist der erste Schritt, um Ihre Leistungen zu verinnerlichen – und damit das Hochstapler Syndrom zu überwinden.

2. Welche Ihrer falschen Überzeugungen halten Sie zurück?

Falsche Überzeugungen über Erfolg und Misserfolg liegen an der Wurzel des Impostor Syndroms. Die Überwindung dieser Denkweise erfordert das Bewusstsein darüber und die Neuausrichtung ihrer inneren Überzeugungen.

Beginnen Sie damit, Ihre Überzeugungen über Erfolg zu identifizieren. Fragen Sie sich: Was muss ich tun, sein und haben, um erfolgreich zu sein? Machen Sie sich dazu Notizen.

Und jetzt denken Sie an Ihre Überzeugungen über wahrgenommene Einschränkungen. Fragen Sie sich: Bin ich meiner derzeitigen Erfolge nicht würdig, weil ich es nicht getan habe, nicht bin und nicht habe? Beobachten Sie, welche Gefühle diese Überzeugungen in Ihnen auslösen.

Jetzt noch einmal: Machen Sie im Geist einen Schritt zurück und nehmen Sie eine objektive Neubewertung und Hinterfragung dieser Überzeugungen vor. Suchen Sie nach Tatsachen und erlauben Sie sich zu bedenken, dass früher akzeptierte Erfolgskriterien möglicherweise nicht ganz korrekt sind.

Welche Ihrer Überzeugungen unterstützen Sie? Welche Ihrer Überzeugungen halten Sie zurück? Was wäre die Wirkung, wenn Sie Ihre Überzeugungen aktualisieren würden? Wie anders würden die Dinge sein?

Unsere Überzeugungen sind grundlegend für die Art der Ergebnisse, die wir für uns selbst schaffen. Indem wir unsere Überzeugungen objektiv neu bewerten, haben wir die Möglichkeit, sie herauszufordern und neu zu gestalten.

3. Welche Ihrer Stärken übersehen Sie?

Menschen, die unter dem Impostor Syndrom leiden, übersehen oft ihre Stärken und konzentrieren sich stattdessen lieber auf (wahrgenommene) Schwächen und Unzulänglichkeiten, um andere fehlerhafte Überzeugungen zu verstärken.

Verändern Sie Ihr Denken, indem Sie zuerst eine Bestandsaufnahme der Stärken durchführen; und dann investieren Sie Zeit, um sicherzustellen, dass diese Stärken maximiert und in Ihrer täglichen Arbeit zur Geltung gebracht werden.

Erstellen Sie eine Liste mit Dingen, die Sie gut können. Gönnen Sie sich 5 Minuten, um im negativen Modus zu sein, nicht mehr. Wenn Sie Probleme haben, beginnen Sie mit kleinen und offensichtlichen Dingen. Oder denken Sie an eine Zeit, in der Sie mit Ihrer Leistung wirklich zufrieden waren. Was ist Ihnen besonders gut gelungen?

Nun, da Sie eine Liste haben, machen Sie wieder den mentalen Schritt zurück: Was fällt Ihnen auf? Welche Muster sehen Sie? Was sind die gemeinsamen Faktoren? Was haben Sie getan, um diese Stärken zu entwickeln?

Und jetzt: Welche Stärken haben Sie übersehen? Was steht nicht auf Ihrer Liste? Was haben Sie vergessen? Welche gemeinsamen Themen fallen Ihnen auf? Fügen Sie diese zusätzlichen Stärken Ihrer Liste hinzu.

Überlegen Sie nun, wie sich diese Stärken in Ihrem Alltag auswirken. Fragen Sie sich: Welche Stärken kommen nicht so gut zur Geltung? Was könnte ich noch tun, um meine Stärken für mich, mein Team und meine Organisation optimal einzusetzen?

Machen Sie sich ihre Stärken bewusst und nehmen sich die Zeit, um sie zu präsentieren und zu maximieren.

Impostor Syndrom: Wie man dem Hochstapler-Phänomen entkommt

4. Mit wem sprechen Sie über das Hochstapler Syndrom?

Von den fünf Fragen ist dies vielleicht diejenige, der wir am ehesten widerstehen werden. Warum schließlich Risiken eingehen und die eigene Verwundbarkeit zeigen? Aber wie bei so vielen psychischen Belastungen kann das Teilen mit jemandem, dem wir vertrauen, den Stress und die Belastung stark reduzieren.

Also: Mit wem sprechen Sie darüber? Mit wem könnten Sie sprechen?

Suchen Sie sich eine vertrauenswürdige Person, vielleicht jemanden außerhalb Ihrer Organisation oder Ihres engeren Umfelds. Und es muss nicht im Zusammenhang mit dem „Hochstapler-Syndrom“ besprochen werden. Sprechen Sie stattdessen über ein vorübergehendes Problem mit dem Selbstvertrauen, einen Anfall von Prokrastination oder Perfektionismus. Bleiben Sie locker und gesprächig.

Einen Weg zu finden, um über Herausforderungen wie das Impostor Syndrom zu sprechen, hilft, die Situation zu normalisieren, neue Perspektiven einzubringen und neue Denkweisen zu fördern. Probieren Sie es aus: Es wird Ihnen garantiert helfen.

5. Was werden Sie verlieren, wenn Sie das Impostor Syndrom überwinden?

Wenn man sich auf eine bedeutende Verhaltensänderung einlässt – wie es die Überwindung des Impostor Syndroms sicherlich erfordert – ist es immer nützlich (besser: notwendig), darüber nachzudenken, was wir dabei verlieren werden.
Denn ganz gleich, wie wenig hilfreich oder destruktiv ein Verhaltens- oder Denkmuster auch erscheinen mag, es wird immer einen sekundären Zweck geben, der uns dient. Und während wir uns immer schnell auf die Vorteile eines neuen Verhaltens konzentrieren, unterschätzen wir allzu oft, wie sehr wir an dem bestehenden Verhalten hängen und versäumen es, diesen Nebenzweck anzuerkennen.

Bei vielen hat das Hochstapler Syndrom zu ihrem Erfolg beigetragen: hartes und fleißiges Arbeiten (was dann aber zu Workaholismus wurde), Entschlossenheit und Konzentration (was zu Angst und Stress wurde), gute Vorbereitung (was zu Übervorbereitung und Prokrastination wurde), gute Leistung (was zu Perfektionismus wurde). Und so weiter.

Also: Wie hat Ihnen das Hochstapler Syndrom geholfen? Was haben Sie zu verlieren? Und muss dieser Verlust durch eine produktivere Denkweise ersetzt werden?

Überlegen Sie, welchem höheren Zweck das Hochstapler-Syndrom dient. Versuchen Sie dann, alternative und produktivere Verhaltensweisen zu entwickeln, um den gewünschten Nutzen zu erhalten.

Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz sind der Schlüssel

Das Impostor Syndrom kann selbst den erfolgreichsten Unternehmern und Führungskräften schwer zusetzen und hat das Potential, Karrieren zum Scheitern zu bringen, wenn es nicht überwunden wird.

Aber das Hochstapler Syndrom kann überwunden werden. Und diese fünf Fragen können dabei helfen, die dafür notwendige Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz zu entwickeln.

Wenn Sie etwas von dem, was in diesem Artikel angesprochen wurde, in Ihrem eigenen beruflichen Alltag bemerken und ein Gespräch darüber führen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf.

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